Preßnitztalbahn 2015 © Thomas Poth, IG Preßnitztalbahn

Regionale Routen im Erzgebirge

Wenn Sie das Erzgebirge auf eine besondere Art und Weise erkunden möchten, sollten Sie eine der vielen touristischen Fahrradrouten ausprobieren.

Das Erzgebirge durchziehen zahlreiche Flüsse in Süd-Nord-Richtung. Entlang der Flußtäler kann man hinaufklettern zum Kamm des Gebirges. Dabei gibt es viel über die Geschichte der alten Bergbauregion zu erfahren. Viele technische Denkmäler sind eingebettet in romanischer Landschaft. Die Bergbaustädte zeugen von einstigen Reichtum und oben bieten sich herrliche Aussichten über das Land. Das westlichen Erzgebirge ist dünner besiedelt. Große zusammenhängende Wälder laden hier ein zum Natur- und Landschaftserleben. Trinkwasserstauseen erinnern in ihrer Ruhe an schwedische Seenlandschaften abseits der touristisch ausgetretenen Pfade. Das Erzgebirge ist noch keine Fahrradregion, dazu fehlt es einfach an der Infrastruktur. Aber wer sich mit einer guten Karte bewaffnet und nicht unbedingt eigene Radwege braucht, der kann auch schöne Ausflüge machen.

Radrouten mittleres Erzgebirge

Neben der Zschopau bieten sich das Tal der Flöha, das Schwarzwasser oder das Preßnitztal für Radwanderungen an. Auch wenn die Routen durch das Tal laufen, so muß das nicht bedeuten, dass sie steigungsarm sind. Nicht überall sind Wege ausgeschildert.

Preßnitztalradweg

Der Rad- und Wanderweg beginnt im Zschopautal nahe in der Nähe von Annaberg-Buchholz. Beginnend in Wolkenstein führt er entlang der Preßnitz über Niederschmiedeberg, Streckewalde, Steinbach, Schmalzgrube vorbei am Museumsbahnhof Jöhstadt bis ins Tschechische zum Preßnitzstausee. Er ist 37 km lang und hat eine ständige leichte Steigung, die auch für ungeübte Radfahrer problemlos ist (Tallage, oft auf dem Bahndamm). Die Bauherren entschieden sich gegen Asphalt, so dass nun nach einigen Jahren die sangeschlämmte Oberfläche nicht mehr ideal ist. Mit einem Trekkingfahrrad lässt sich die Route aber trotzdem gut befahren. Das ist auch zu empfehlen, da die ländlichen Autofahrer auf der parallelen Straße kein Verständnis für Radfahrer haben, die auf Asphalt fahren wollen.

Es folgt eine Beschreibung des Teilabschnitts vom Wanderparkplatz Streckenwalde bis nach Jöhstädt (20 km), für die wir Gotthard Clauß aus Einsiedel herzlich danken.

Abschnitt Streckewalde Steinbach 

Ab Streckewalde nutzt der Weg überwiegend die Trasse der ehemaligen Schmalspurbahn. Auf ganz kurzen Abschnitten muss in den Orten Niederschmiedeberg und Steinbach die Straße genutzt werden. Unterwegs gibt es mehrere Infotafeln und Rastplätze. Fast alle Orten an der Strecke bieten die Möglichkeit einzukehren oder sich an einem Kiosk zu versorgen. Die Beschilderung war im Sommer 2007 bis auf einen fehlenden Hinweis in Steinbach vollständig.

Abschnitt Steinbach Schmalzgrube, St. Andreas-Gegentrum-Stollen

In Steinbach muss wieder auf einem kurzen Stück die Straße benutzt werden. Danach geht es parallel zur Schmalspurbahn auf sandgeschlämmtem Rad- und Wanderweg bis zum Rastplatz am Stollen. Bei Museumsbetrieb kann hier Eisenbahn erlebt werden, wie sie fast hundert Jahre das Leben im Erzgebirge begleitet hat.

Abschnitt Schmalzgrube, St. Andreas-Gegentrum-Stollen – Jöhstadt

Ab Stollen ist der Weg kaum noch für Radwanderer geeignet. Wer weiter nach Jöhstädt fahren möchte, dem sei die Straßennutzung empfohlen.

Weitere Informationen

Museumsbahn Steinbach Jöhstädt
Routenbeschreibung bei Outdooractive

 

Würschnitztalweg

Die Route beginnt am Waldbad Neuwürschnitz und endet am Wasserschloss Klaffenbach. Der Radweg ist durchgängig ausgeschildert und verbindet die Städte und Gemeinden Chemnitz, Neukirchen, Jahnsdorf, Niederdorf, Niederwürschnitz sowie Oelsnitz.

Länge: 45,9km

Routenbeschreibung bei Erzgebirge-Tourismus.de

 

Flöhatalradweg

Die Route verläuft vom Erzgebirgskamm in Deutschgeorgenthal bis zur Mündung der Flöha in die Zschopau. Dem Fluss folgend kommt geht es vorbei an vielen alten Mühlen und durch die bekannten Zentren erzgebirgischer Holzkunst: Neuhausen, Seiffen, Olbernhau und Grünhainichen. An einigen Stellen muss das enge Flusstal durch höhenmeterreiche Waldwege umfahren werden, was aber durch herrliche Ausblicke übers Tal belohnt wird. Der Flöhatalradweg verläuft bis Heidersdorf gleichzeitig auf der Fernradroute Sächsische Mittelgebirge.
Eine Anbindung ins Quellgebiet der Flöha mit dem Stausee Flaje auf tschechischer Seite des Erzgebirges besteht.

Länge: 45,1km

Routenbeschreibung bei Erzgebirge-Tourismus.de

 

Radfernweg Bayreuth-Zittau / Radroute Sächsisches Mittelgebirge

Der Radfernweg Bayreuth-Zittau ist ein Relikt aus der Vergangenheit. In der Radverkehrskonzeption Sachsen gibt es ihn nicht mehr und wird ersetzt durch die Radroute Sächsisches Mittelgebirge, die fast den gleichen Streckenverlauf nehmen soll. Egal wie die Route heißt, sie ist eine reizvolle und anspruchsvolle Strecke, die erst das Erzgebirge in West-Ost Richtung quert um die Talrouten zu verbinden und dann östlich des Elbtals in die sanfte Lausitzer Berge zu führen.

Im Erzgebirge verläuft die Route nahe zur Kammtour Erzgebirge. Im Abschnitt Zschopau - Wolkenstein - Pobershau - Seiffen - Neuhausen überlagert sich die Route mit der Radroute Silberstraße und ist als diese ausgeschildert. In der Oberlausitz ist der Fernradweg identisch mit dem auch hier beschreibenenUmgebindehausradweg.

Charakteristik: Der Radfernweg Bayreuth-Zittau ist nur im Abschnitt Bayreuth - Pobershau als solcher ausgeschildert, aber auch nicht vollständig. Einzelne Schilder findet man auch östlich der Elbe.

Die Streckenführung erfolgt größtenteils auf ruhigen Straßen, sandgeschlämmten Wald- oder Feldwegen. Einige Abschnitte nutzen Straßen, die stärker befahren sind. Die Strecke windet sich durch das Gebirge und quert zahlreiche Täler. Demnach hat sie reichlich Steigungen und Gefälle zu bieten.

Für konditionierte Radfahrer bietet der Weg die Möglichkeit die Berge zu erleben und sich dabei sportlich zu betätigen. Für wenig versierte Radfahrer oder Familien ist der Weg eher nicht geeignet, möchte man auf gelegentliches Schieben verzichten. Augrund der lückenhaften Beschilderung sind Kartenmaterial oder GPS-Gerät zu empfehlen.

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https://sachsen.adfc.de/artikel/regionale-routen-im-erzgebirge

Häufige Fragen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich für eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik und bessere Infrastruktur für alle Radfahrer*innen ein. Der Verband ist dabei von der örtlichen bis zur Bundespolitik auf allen Ebenen aktiv. In Sachsen engagiert sich der ADFC als verkehrspolitische Interessenvertretung von über 9.000 Mitgliedern und 10 Ortsgruppen und bietet Touren und Beratung rund um Fahrrad an. Der ADFC setzt sich dafür ein, dass sich auf unseren Straßen vom Kind bis zur Omi alle sicher fühlen können, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen, ist ein zentrales Anliegen des ADFC, auch weil dadurch die Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel gefördert wird.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Als Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sind Sie Teil der größten Interessenvertretung für Radfahrende. Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein. Mitglieder des ADFC profitieren zudem von einer Vielzahl an Serviceleistungen wie z. B. der ADFC-Pannenhilfe, einer kostenlosen Rechtsberatung, sowie Vergünstigungen und Vorteilen bei vielen ADFC-Partnern, wie zum Beispiel teilAuto. ADFC-Angebote wie unsere Radtouren oder die ADFC-Fahrradcodierung sind für Mitlglieder vergünstigt.

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  • Wie kann ich im ADFC aktiv werden und mich engagieren?

    Die Arbeit und der Erfolg des ADFC lebt vom Engagement seiner ehrenamtlichen Mitglieder vor Ort. 11.000 Menschen engagieren sich bundesweit im ADFC, etwa 300 davon in Sachsen. Sie organisieren Radtouren, kommen mit Politikern ins Gespräch und tragen mit unzähligen Aktionen dazu bei, dass die Bedingungen für Rad fahrende Menschen zunehmend besser werden. Wenn Sie sich engagieren möchten, können Sie entweder mit einer unserer Ortsgruppen in Kontakt treten oder sich per E-Mail bei uns melden.

    Sie haben keine Zeit für ehrenamtliches Engagement, möchten den ADFC aber trotzdem unterstützen? Auch das ist kein Problem!

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  • Ich plane eine Radtour. Was empfiehlt der ADFC?

    Im ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ finden Sie für Ihre Reiseplanung mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland. Die Qualität touristischer Radrouten ist in Deutschland noch sehr unterschiedlich. Besonders hochwertige Routen zeichnet der ADFC als Qualitätsrouten aus. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne ist auf den ersten Blick erkennbar, mit welcher Qualität man bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kann. Außerdem zertifiziert der ADFC fahrradfreundliche Unterkünfte mit dem Bett+Bike-Siegel. Hier sind Sie Reisende auf dem Rad immer gern gesehen!

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass man auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen wird. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls Pflicht. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorn und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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