Projekt Schulweg.Aktiv im Landkreis Mittelsachsen
Das Projekt Schulweg.Aktiv erforscht die eigenständige Mobilität von Jugendlichen im Landkreis Mittelsachsen und beteiligt die Jugendlichen und ihre Perspektive aktiv in die Planungen des Radverkehrs.
Die Perspektiven von Kindern und Jugendlichen ist der Verkehrsplanung bisher unterrepräsentiert. Das ist kurios, da ein hoher Anteil an Wegen zur Schule mit dem Rad zurückgelegt werden und Kinder und Jugendliche häufig auf das Fahrrad angewiesen sind, um eigenständig mobil zu sein. Eine bedeutende Nutzergruppe wird also bisher kaum mitgedacht.
Der ADFC Sachsen möchte das ändern. Gezielt wird die Perspektive von Jugendlichen in den Fokus gerückt und gezeigt, wie diese in zukünftige Verkehrsplanungen integriert werden kann. Welche Verkehrsmittel nutzen Jugendliche für welche Wege? Welche Faktoren bestimmen ihre Verkehrsmittelwahl? Welche Rolle spielt das Radfahren für die Jugendlichen im Alltag? Was motiviert sie zum Fahrrad fahren und was hält sie davon ab? Diesen Fragen wird im Projekt Schulweg.Aktiv auf den Grund gegangen und die Ergebnisse fließen in die Fortschreibung des Radverkehrskonzeptes des Landkreis Mittelsachsen ein. Ziel dabei ist es auch, den Jugendlichen ihre Möglichkeiten zur aktiven demokratischen Beteiligung näher zu bringen.
Im Rahmen des Projektes wird eine Fragebogenerhebung an allen weiterführenden Schulen im Landkreis Mittelsachsen durchgeführt, um mehr Informationen über das Mobilitätsverhalten und die Anforderungen an Verkehrsinfrastruktur von Jugendlichen zu erhalten. Zugleich soll auch erfasst werden, wie fahrradfreundlich die Schulen und ihr Umfeld sind. Die Ergebnisse geben nicht nur dem Landkreis Mittelsachsen eine gute Grundlage für zukünftige Verkehrskonzepte, sondern auch den Kommunen und Schulen.
2025 wird die Arbeit an zwei Projektschulen auf Basis der Ergebnisse vertieft. Dafür konnte der ADFC Sachsen die Oberschulen Lichtenau und die Erich-Viehweg-Oberschule in Frankenberg gewinnen. In Workshops analysieren die Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit professioneller Unterstützung ihr Schulumfeld und setzen sich mit Verkehrssicherheit für Rad- und Fußverkehr auseinander. Sie erarbeiten eigene Ideen für die Verbesserung des Schulumfeldes oder Gefahrenstellen auf ihrem Schulweg. In einem Bürgerforum bekommen sie dann die Möglichkeit diese Ideen in der Gemeinde vorzustellen und an die Entscheidungsträger zu übergeben.
Die Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.