Sicher mit dem Rad zwischen Werdau und Graditz / ADFC fordert Radwegebau Jetzt

Torgauer Mitglieder des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) haben am vergangenen Wochenende ein Banner mit der Aufschrift „Radwegebau Jetzt!“ an der B 183 in Werdau aufgehängt.

Sie wollen damit ihrer Forderung nach einer sicheren Radverkehrsverbindung an der Bundesstraße zwischen Werdau und Graditz Nachdruck verleihen.

Seit fast 10 Jahren setzt sich die Torgauer Rad-Interessenvertretung für sichere Radwege in Torgau und Umgebung ein. In einer jährlich stattfindenden Rad-Informationstour gemeinsam mit dem Oberbürgermeister sprach die Torgauer Rad-Interessenvertretung immer wieder die Bedeutung des Radwegs entlang der B 183 an. Im letzte Jahr bestärkte sie der Oberbürgermeister Henrick Simon in Ihrer Forderung und setzte sich ebenso für den Radwegebau ein.

„Der Bau des Radwegs zwischen Werdau und Graditz ist eine längst überfällige Maßnahme, um Schülern, Auszubildenden, Berufstätigen und Radtouristen sicheres und gefahrloses Radfahren zu ermöglichen.“ betont Stefan-Felix Winkler, aktives Mitglied des ADFC Torgau.

Mit dem Banner in Werdau fordern die Torgauer ADFC-Mitglieder nun die sächsische Staatsregierung auf, ihrer Verantwortung für die Sicherheit der Torgauer Radfahrer endlich nachzukommen. „Wir wünschen uns endlich mehr Tempo beim Radwegebau in Torgau.“ sagt Stefan-Felix Winkler.

Hintergrund

Mit der sachsenweiten Banneraktion möchte der ADFC Sachsen auf fehlende sichere Radwege an vielen unterschiedlichen Stellen aufmerksam machen. Denn der Radwegebau geht in Sachsen nur sehr schleppend voran: Nur etwa 17% der sächsischen Staats- und Bundesstraßen sind bisher mit einem Radweg ausgestattet. Dabei will Sachsens Verkehrsminister Martin Dulig bis 2025 noch fast 500 Kilometer Radweg an Staats- und Bundesstraßen von höchster Priorität fertigstellen. Das entspricht über 100 Kilometer Radweg pro Jahr. Dass dieses Ziel noch zu erreichen ist, glaubt in Fachkreisen niemand mehr. Auch Sachsens schwarz-grün-rote Regierung hat sich Ende 2019 noch einmal ausdrücklich vorgenommen, Bedingungen zu schaffen, damit sich der Radverkehr im Freistaat bis 2025 verdoppelt. Bisher sieht es aber nicht so aus, als dass der Radwegebau an Bundesstraßen durch diese Absichtserklärung nun Fahrt aufnehmen würde.

Nicht nur der ADFC, sondern auch der Sächsische Landesrechnungshof kritisiert das langsame Tempo beim Radwegeausbau in Sachsen. In seinem Bericht stellte er in diesem Sommer fest, dass die Zielvorgaben der Radverkehrskonzeption von 2014 nicht im Einklang mit den tatsächlichen Kapazitäten und den zur Verfügung stehenden Haushaltsmitteln stünden. Auch der Rechnungshof sagt: Vom Ziel, die in der Radverkehrskonzeption vorgesehenen Radwegabschnitte im geplanten Zeitrahmen fertigzustellen, sei der Freistaat Sachsen weit entfernt.


https://sachsen.adfc.de/pressemitteilung/sicher-mit-dem-rad-zwischen-werdau-und-graditz-adfc-fordert-radwegebau-jetzt

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