Auf Tour durch die Lüneburger Heide

Auf Tour durch die Lüneburger Heide © ADFC | Dirk Schmidt

Radtourismus in Sachsen endlich voranbringen

Unter dem Titel "Neustart Tourismus – wichtigen Wirtschaftszweig jetzt nachhaltig unterstützen!" diskutieren die Abgeordneten des sächsischen Landtages heute über die Zukunft des Tourismus im Freistaat.

ADFC Sachsen: Staatsregierung kann Potentiale des Radtourismus besser nutzen

Für den ADFC Sachsen ist klar, dass der Freistaat die wirtschaftlichen Potentiale des Radtourismus nutzen sollte.

„Als 2020 die Tourismusbranche durch Corona erschüttert worden ist, hat sich der Radtourismus als besonders krisenfest herausgestellt. Sachsen hat großes Potential für Reisen mit dem Rad, was aber bisher kaum ausgereizt wird. Um die Tourismuswirtschaft aus der Corona-Krise zu holen, sollte die Staatsregierung mehr Radtouristen nach Sachsen locken. Anders als beim Mountainbike-Tourismus führen Fahrradreisen die Gäste aus aller Welt in alle Regionen Sachsens“ erklärt Janine Häser, Referentin für Radtourismus des ADFC Sachsen. Besonders der ländliche Raum könne davon profitieren.

Mehr als zwei Drittel der Deutschen nutzen das Fahrrad für Ausflüge und Radreisen. Die durchschnittliche Radreise dauert 6,6 Tage und fast die Hälfte der Radreisen wird mit dem E-Bike unternommen. Trotz dieser hervorragenden Bedingungen nimmt die Bedeutung des Radtourismus in Sachsen weiter ab. Während Bayern von 18,7% der Radreisenden als beliebtestes Bundesland für den Radurlaub genannt wird und Niedersachsen von 10,5%, nennen lediglich 1,2% Sachsen als beliebtestes Radreiseregion.

"Sachsen wird nicht als Radreisedestination vermarktet. Tourismusministerin Barbara Klepsch muss endlich das riesige Potential der Radtouristen erkennen und nutzen. Der Ausbau der Infrastruktur auf ein qualitativ hochwertiges und konkurrenzfähiges Maß, starkes Marketing für die radtouristischen Angebote der sächsischen Tourismusverbände und eine eigene radtouristische Konzeption wird in der Fachwelt als Mindeststandard angesehen. Doch all das kann Sachsen abseits des Elberadwegs nicht bieten" sagt Häser.

Der ADFC fordert daher die Staatsregierung dazu auf, endlich Tempo zu machen beim Ausbau des sächsischen Radwegenetzes. Während zum Beispiel Brandenburg bereits über ein Radtourismuskonzept verfügt, fehlt in Sachsen die Koordination radtouristischer Produkte und Aktivitäten. Um die sächsische Tourismusbranche aus dem Corona-Tief zu holen, muss die Staatsregierung schnell dort handeln, wo noch Mängel im Radwegenetz bestehen. Andernfalls werden viele einkommensstarke und anspruchsvolle Radtouristen nicht nach Sachsen kommen, so die fachliche Einschätzung des ADFC.


Hintergrund

Die Radreiseanalyse des ADFC zeigt dass dort, wo die Qualität der Radwege stimmt, mehr Rad gefahren wird. 70% der Radreisenden wählten ihr Ziel im letzten Jahr nach der Qualität der Radwege aus, zudem legen 66% großen Wert auf Verkehrssicherheit. Das spiegelt zum einen das Alter der Reisenden (22% sind 65 Jahre und älter, Durchschnittsalter knapp 53 Jahre) und zum anderen die vermehrte Nutzung des E-Bikes im Urlaub wider.

Hintergründe in der Radreise-Analyse des ADFC: https://www.adfc.de/fileadmin/user_upload/Handout_ADFC-Radreiseanalyse_2022.pdf
Mehr Details: https://www.adfc-sachsen.de/presse/pressemitteilungen/877-sachsen-rutscht-bei-beliebtheit-als-radreiseregion-ab


https://sachsen.adfc.de/pressemitteilung/radtourismus-in-sachsen-endlich-voranbringen

Häufige Fragen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich für eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik und bessere Infrastruktur für alle Radfahrer*innen ein. Der Verband ist dabei von der örtlichen bis zur Bundespolitik auf allen Ebenen aktiv. In Sachsen engagiert sich der ADFC als verkehrspolitische Interessenvertretung von über 9.000 Mitgliedern und 10 Ortsgruppen und bietet Touren und Beratung rund um Fahrrad an. Der ADFC setzt sich dafür ein, dass sich auf unseren Straßen vom Kind bis zur Omi alle sicher fühlen können, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen, ist ein zentrales Anliegen des ADFC, auch weil dadurch die Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel gefördert wird.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Als Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sind Sie Teil der größten Interessenvertretung für Radfahrende. Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein. Mitglieder des ADFC profitieren zudem von einer Vielzahl an Serviceleistungen wie z. B. der ADFC-Pannenhilfe, einer kostenlosen Rechtsberatung, sowie Vergünstigungen und Vorteilen bei vielen ADFC-Partnern, wie zum Beispiel teilAuto. ADFC-Angebote wie unsere Radtouren oder die ADFC-Fahrradcodierung sind für Mitlglieder vergünstigt.

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  • Wie kann ich im ADFC aktiv werden und mich engagieren?

    Die Arbeit und der Erfolg des ADFC lebt vom Engagement seiner ehrenamtlichen Mitglieder vor Ort. 11.000 Menschen engagieren sich bundesweit im ADFC, etwa 300 davon in Sachsen. Sie organisieren Radtouren, kommen mit Politikern ins Gespräch und tragen mit unzähligen Aktionen dazu bei, dass die Bedingungen für Rad fahrende Menschen zunehmend besser werden. Wenn Sie sich engagieren möchten, können Sie entweder mit einer unserer Ortsgruppen in Kontakt treten oder sich per E-Mail bei uns melden.

    Sie haben keine Zeit für ehrenamtliches Engagement, möchten den ADFC aber trotzdem unterstützen? Auch das ist kein Problem!

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  • Ich plane eine Radtour. Was empfiehlt der ADFC?

    Im ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ finden Sie für Ihre Reiseplanung mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland. Die Qualität touristischer Radrouten ist in Deutschland noch sehr unterschiedlich. Besonders hochwertige Routen zeichnet der ADFC als Qualitätsrouten aus. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne ist auf den ersten Blick erkennbar, mit welcher Qualität man bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kann. Außerdem zertifiziert der ADFC fahrradfreundliche Unterkünfte mit dem Bett+Bike-Siegel. Hier sind Sie Reisende auf dem Rad immer gern gesehen!

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass man auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen wird. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls Pflicht. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorn und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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