
Fehlender Radweg an der S 159 in der Sächsischen Schweiz © Konrad Krause / ADFC
Freistaat Sachsen lässt Gemeinde Callenberg beim Radwegebau im Stich
Der ADFC Sachsen kritisiert scharf, dass der Freistaat Sachsen keinerlei Fördermittel für den Lückenschluss des Radwegs zwischen Callenberg, dem Stausee Oberwald und der B 180 bereitstellt. Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der BSW-Fraktion im Säch
Dies geht aus einer Kleinen Anfrage der BSW-Fraktion im Sächsischen Landtag hervor. Damit wird ein Projekt ausgebremst, das seit Jahren vorbereitet wird und dessen Bedeutung vor Ort außer Frage steht.
Seit 2021 der Radweg zwischen Callenberg und Reichenbach freigegeben wurde, arbeitet die Gemeinde an der Weiterführung in Richtung Süden, zum Stausee und der Bundesstraße. Die Planungen sind abgeschlossen, sämtliche Unterlagen liegen vor, und selbst die hohen naturschutzfachlichen Anforderungen, die das Vorhaben aufwendig und teuer gemacht haben, sind eingearbeitet. Die Kosten werden inzwischen auf 1,6 Millionen Euro geschätzt.
„Die Gemeinde hat sich trotz ihrer begrenzten Mittel bereiterklärt, einen Eigenanteil von rund 250.000 Euro zu tragen – ein außergewöhnlicher Kraftakt für eine Kommune dieser Größenordnung“ erklärt Janek Mücksch, Vorsitzender des ADFC Sachsen. „Wenn eine kleine Gemeinde sich dahinterklemmt, über Jahre alles vorbereitet, hohe Summen spart und dann trotzdem vom Freistaat alleingelassen wird, dann läuft etwas grundsätzlich falsch. Frau Staatsministerin Kraushaar darf engagierte Kommunen wie Callenberg nicht im Stich lassen, sondern muss sie bei ihren Projekten zur Gemeindeentwicklung unterstützen“, so Mücksch weiter.
Seit Monaten hoffte die Gemeinde auf die ursprünglich erwartete Förderung von 85 Prozent, die der Freistaat seit Jahren in Aussicht gestellt und von der Gemeinde in all ihren Vorbereitungen einkalkuliert worden war. Zwischenzeitlich wurde sogar mündlich bestätigt, dass der Fördermittelbescheid nur noch infolge des nicht beschlossenen Landeshaushalts ausstünde.
Nun stellte sich heraus, dass der Freistaat für das Projekt überhaupt keine Mittel eingeplant hat. ADFC-Chef Mücksch sieht darin ein fatales Signal. Kommunen, die Verantwortung übernehmen und ihre Infrastruktur modernisieren wollen, benötigen Verlässlichkeit und Rückhalt durch den Freistaat. Die Gemeinde Callenberg zeigt mit dem langjährigen Engagement und den weit fortgeschrittenen Planungen eindrucksvoll, wie ernsthaft und konstruktiv vor Ort gearbeitet wird. Dass der Freistaat diese Bemühungen mit Füßen tritt, ist enttäuschend und für die Gemeinde ein herber Rückschlag.