Der bisherige gemeinsame Geh- und Radweg wurde Ende Juli 2025 in Richtung Radeberg in einen reinen Fußweg umgewandelt. Radfahrende werden dort nun auf die stark befahrene Staatsstraße geschickt. Dies ist nicht nur durch den dichten Verkehr auf der Straße gefährlich, sondern erfordert auch ein zweimaliges Queren der S 177. Auslöser für die Maßnahme war eine Bürgerbeschwerde zu Konflikten an einer Grundstücksausfahrt.

„Die geänderte Verkehrsführung verbessert für Menschen auf dem Rad überhaupt nichts an der Verkehrssicherheit. Im Gegenteil: Sie erhöht das Risiko, besonders für Kinder auf dem Schulweg“, erklärt Konrad Krause, der Geschäftsführer des ADFC Sachsen. „Statt praktikabler Verbesserungen wurde ein Verbot ausgesprochen. Ob die neue Verkehrsregelung auch nur einem Schulkind weiterhilft, bezweifle ich sehr. Entweder sie fahren nun verbotenerweise auf dem Fußweg oder wechseln in den fließenden Verkehr auf die Straße. So bleibt das Sicherheitsproblem ungelöst.“

Obwohl die Unfallstatistik der letzten Jahre keine aussagekräftigen Hinweise auf eine besondere Gefahrenlage ergibt, entschied das Landratsamt Bautzen sich dafür, die bisher funktionierende Radwegverbindung zu unterbrechen.

Aus Sicht des ADFC wären auch andere, mildere Maßnahmen möglich gewesen. „Statt den Radverkehr auszuschließen, sollte die Verwaltung endlich Lösungen entwickeln, die allen Verkehrsteilnehmenden zugutekommen. Die Verkehrssicherheit hätte auch durch farbliche Markierungen des Weges oder das Aufstellen von Spiegeln verbessert werden können“, so Krause weiter. „Es ist doch absurd, dass mit knappen Mitteln Radwege gebaut werden, nur um sie anschließend wieder zu sperren.“ Daher fordert der ADFC Sachsen das Landratsamt Bautzen auf, die Entscheidung zurückzunehmen und gemeinsam mit der Gemeinde sowie den Betroffenen eine sichere und zukunftsfähige Lösung für alle Verkehrsteilnehmer zu entwickeln.