Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Landesverband Sachsen e. V.

ADFC enttäuscht über Rückschritt beim Radwegebau im Erzgebirge

Radweg zwischen Marienberg und Reitzenhain lässt weiter auf sich warten

Der geplante Radweg auf der alten Bahntrasse zwischen Marienberg und Reitzenhain liegt erneut auf Eis. Der ADFC Sachsen sieht darin ein fatales Signal für den Radverkehr in der Region und fordert klare finanzielle Unterstützung durch den Freistaat.Die Große Kreisstadt Marienberg hat bereits vor 13 Jahren den Kauf der Flächen auf der Bahntrasse beschlossen, damit ein Radweg gebaut werden kann. 

Die Stadt Marienberg hat sich in den letzten Jahren deutlich für den Radverkehr engagiert – das zeigt auch die aktuelle Auswertung des ADFC-Fahrradklima-Tests. Doch ausgerechnet jetzt, wo erste konkrete Projekte kurz vor der Umsetzung stehen, wird der Ausbau des Radnetzes ausgebremst. Beim Bau des geplanten Radwegs auf der ehemaligen Bahntrasse nach Reitzenhain herrscht Stillstand, weil die nötigen finanziellen Mittel fehlen. Dabei wurde das Vorhaben bereits vor zwei Jahren von der Landesdirektion genehmigt, und im Jahr 2024 erste Planungsleistungen durch den Stadtrat vergeben. Die Verbindung ist sowohl für den Alltagsradverkehr als auch für die touristische Entwicklung der Region von großer Bedeutung. Aktuell sind Radfahrende gezwungen, auf der parallel verlaufenden und stark befahrenen B 174 zu fahren. 

„Dass gut vorbereitete Projekte in Sachsen trotz vorliegender Genehmigung und Planung nicht umgesetzt werden können, ist für die Kommunen extrem frustrierend“, sagt Janek Mücksch, Vorsitzender des ADFC Sachsen. „Marienberg hat sich in den vergangenen Jahren spürbar für besseren Radverkehr eingesetzt. Dass dieses Engagement jetzt ausgebremst wird, weil die Staatsregierung beim Radwegebau spart, sendet das völlig falsche Signal.“ 

Der ADFC kritisiert, dass im aktuellen Landeshaushalt die Mittel für den Radwegebau deutlich gekürzt wurden. Damit fehlt vielen Kommunen die nötige Unterstützung für den Ausbau sicherer und attraktiver Radverbindungen – sowohl im Alltagsverkehr als auch im touristischen Bereich. Das Beispiel Marienberg-Reitzenhain zeigt, wie kurzfristige Streichungen langfristige Entwicklungen gefährden. Dabei wäre die Verbindung für die Region ein echter Gewinn: Sie würde den touristischen Aufwärtstrend der letzten Jahre stärken und gleichzeitig die Bedingungen für Alltagsradfahrende spürbar verbessern. 
 


https://sachsen.adfc.de/pressemitteilung/adfc-enttaeuscht-ueber-rueckschritt-beim-radwegebau-im-erzgebirge

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