
Das Rad mit der Bahn transportieren © ADFC | DpR
Neue Fahrradboxen in Pirna
Am Pirnaer Bahnhof entstehen 16 Fahrradboxen für Pirnas Pendler. Pirna ist damit eine von nur sieben sächsischen Städten, die ihren Pendlern verschließbare Abstellanlagen am Bahnhof bietet.
ADFC Sachsen erfreut über Fortschritt am Pirnaer Bahnhof
Auch sollen in den Fahrradboxen Lademöglichkeiten für E-Bikes angeboten werden. Darüber hinaus installiert die Pirnaer Stadtverwaltung weitere diebstahlsichere Abstellanlagen im Stadtgebiet.
Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen freut sich über den Fortschritt in Pirna: „Viele Pendler wollen auf ihrem Weg zur Arbeit das Rad und die Bahn kombinieren. Damit das gelingen kann, müssen sie ihr Fahrrad angstfrei am Bahnhof stehen lassen können. Die Installation von Fahrradboxen ist daher insbesondere in Zeiten von hochwertigen E-Bikes ein sehr wichtiger Schritt.“ Pirna ist als Stadt mit einem sehr hohen Pendleraufkommen bekannt. Über 9.000 Pendler kommen täglich zum Arbeiten in die Stadt und fast ebenso viele Pirnaer verlassen ihren Wohnort täglich. „Ich freue mich sehr, dass die Stadt in einem ersten Schritt 16 neue Fahrradboxen aufstellt. Nun muss die Stadtverwaltung auch mittelfristig eine Strategie entwickeln, um dem hohen Pendleraufkommen in Pirna und der wachsenden Bedeutung des Fahrrades gerecht zu werden. Der Pirnaer Bahnhof bietet noch große Potentiale“, sagt Krause.
Aktuell bietet der Pirnaer Bahnhof seinen Pendlern 220 fahrradgerechte Vorderradhalter. Damit finden bisher nur 6% der Fahrgäste eine diebstahlsichere Abstellanlage für ihr Fahrrad vor. Da in letzter Zeit immer mehr Menschen ihre Wege mit hochwertigen E-Bikes zurücklegen, wächst auch die Bedeutung sicherer Abstellmöglichkeiten an Bahnhöfen rasant an. Der ADFC empfiehlt, dass auf jeden 7. Fahrgast eine diebstahlsichere Abstellanlage kommen sollte. Auch die Haltepunkte Copitz und Copitz Nord verfügen bisher über keine oder deutlich zu wenige diebstahlsichere Fahrradständer.
Hintergrund
Neben Pirna bieten aktuell in Sachsen nur Radeberg, Eilenburg, Bautzen, Oschatz, Neukieritzsch und Delitzsch ihren Pendlern verschließbare Fahrradabstellanlagen am Bahnhof an.
Im Juni 2020 veröffentlichte der ADFC Sachsen seine Studie zum Bike+Ride in Sachsen. Der Fahrrad-Club bewertete sowohl Qualität als auch Quantität von Abstellanlagen aller 521 sächsischen Bahnhöfe. Um gute Noten zu erreichen, müssen Fahrradparker vor allem so gestaltet sein, dass man Fahrradrahmen sowie Vorder- oder Hinterrad gut anschließen kann. Einfache Vorderradhalter sind dagegen nicht diebstahlsicher und können die Felge schädigen. Der ADFC empfiehlt, dass auf jeden siebenten Fahrgast eine diebstahlsichere und überdachte Abstellanlage kommen sollte. Idealerweise sollte außerdem bei größeren Bahnhöfe jeder 200. Fahrgast das Fahrrad in einer Fahrradbox, einem Parkhaus oder einer Sammelschließanlage unterbringen können. Die Bahnhöfe in Neukieritzsch, Delitzsch und Oschatz sind die einzigen Bahnhöfe im Freistaat, die diese beiden Kriterien erfüllen. Auch mit den neuen Abstellanlagen am Pirnaer Bahnhof erfüllt die Stadt die Kriterien noch nicht.