Trampelpfad neben einer Staatsstraße

Fehlender Radweg an der S 159 in der Sächsischen Schweiz © Konrad Krause / ADFC

ADFC begrüßt Fortschritt beim Bau des Radweges zwischen Kamenz und Gersdorf

Das Warten auf den Radweg zwischen Kamenz und Gersdorf könnte nach Jahrzehnten nun bald ein Ende haben. Derzeit läuft das Planfeststellungsverfahren für den Ausbau der S 95 zwischen Kamenz und Gersdorf. Ein Baustart rückt damit in greifbare Nähe.

„Wir sind erfreut, dass der lang ersehnte Lückenschluss nun tatsächlich kommen soll. Die Verbindung stellt eine wichtige Route im regionalen Radverkehrsnetz dar und trägt entscheidend dazu bei, dass Radfahren in der Region sicherer wird.“ sagt Ingrid Panicke, die Sprecherin der erst kürzlich gegründeten Regionalgruppe des ADFC Westlausitz.

Lücken im sächsischen Radwegenetz sind leider keine Seltenheit. In den vergangenen Jahren wurden nur wenige Lückenschlüsse im sächsischen Radwegenetz in Angriff genommen. Ganz im Gegenteil kam der Ausbau von Radwegen an Staats- und Bundesstraßen fast zum Stillstand.

Dabei sind insbesondere durchgängige Radwege zwischen Städten und Gemeinden entscheidend, damit Menschen mit dem Fahrrad unkomplziert und sicher ihre Ziele erreichen können. „Jede Lücke im Radwegenetz stellt eine potenzielle Gefährdung dar und hält Menschen letztlich davon ab, überhaupt auf das Rad zu steigen.“ sagt Konrad Krause, Geschäftsführer des ADFC Sachsen. „Der ADFC fordert seit Jahren, dass der flächendeckende Ausbau von Radwegen endlich Fahrt aufnimmt."

Hintergrund

An der Staatsstraße zwischen Pulsnitz und Kamenz sieht die Radverkehrskonzeption des Freistaat Sachsen mit der höchsten Pritorität den Bau eines Radwegs vor. Zwischen Gersdorf und Pulsnitz wurde der straßenbegleitende Radweg bereits fertiggestellt. Für Radfahrende ist der Abschnitt zwischen Gersdorf und Kamenz zurzeit jedoch sehr gefährlich, da sie gezwungen sind hier auf der stark befahrenen Staatsstraße zu fahren. Eine Verkehrszählung aus dem Jahr 2015 ergab, dass in diesem Abschnitt der S 95 eine hohe vierstellige Anzahl an Kraftfahrzeugen unterwegs ist. Auf der S 95 beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit fast durchgängig 100 km/h. In vielen Fällen überholen Kfz die Radfahrenden sehr knapp, sodass diese enorm gefährdet sind.

Den Radweg zwischen Gersdorf und Kamenz fordern auch Anwohner und eine Bürgerinitiative schon seit Jahren. Das Projekt steht exemplarisch für die zähen Planungsprozesse beim Radwegebau an sächsischen Staatsstraßen. Während im Bundesdurchschnitt 26% der Landstraßen über einen Radweg verfügen, sind es in Sachsen lediglich 11%.

Auch das Radverkehrskonzept des Freistaats stellt fest: Beim Radwegebau an Staatsstraßen besteht Nachholbedarf. Sachsen hat sich deshalb in seiner Radverkehrskonzeption das ambitionierte Ziel gesetzt, bis 2025 noch knapp 500 Kilometer Radwege an Staats- und Bundesstraßen zu bauen, also über 100 Kilometer pro Jahr.


https://sachsen.adfc.de/artikel/adfc-begruesst-fortschritt-im-bau-des-radweges-zwischen-kamenz-und-gersdorf

Häufige Fragen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) setzt sich für eine fahrradfreundliche Verkehrspolitik und bessere Infrastruktur für alle Radfahrer*innen ein. Der Verband ist dabei von der örtlichen bis zur Bundespolitik auf allen Ebenen aktiv. In Sachsen engagiert sich der ADFC als verkehrspolitische Interessenvertretung von über 9.000 Mitgliedern und 10 Ortsgruppen und bietet Touren und Beratung rund um Fahrrad an. Der ADFC setzt sich dafür ein, dass sich auf unseren Straßen vom Kind bis zur Omi alle sicher fühlen können, wenn sie mit dem Rad unterwegs sind. Die Verkehrssicherheit für Radfahrende zu erhöhen, ist ein zentrales Anliegen des ADFC, auch weil dadurch die Nutzung des Fahrrads als umweltfreundliches und gesundes Verkehrsmittel gefördert wird.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Als Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sind Sie Teil der größten Interessenvertretung für Radfahrende. Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluss auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrenden ein. Mitglieder des ADFC profitieren zudem von einer Vielzahl an Serviceleistungen wie z. B. der ADFC-Pannenhilfe, einer kostenlosen Rechtsberatung, sowie Vergünstigungen und Vorteilen bei vielen ADFC-Partnern, wie zum Beispiel teilAuto. ADFC-Angebote wie unsere Radtouren oder die ADFC-Fahrradcodierung sind für Mitlglieder vergünstigt.

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  • Wie kann ich im ADFC aktiv werden und mich engagieren?

    Die Arbeit und der Erfolg des ADFC lebt vom Engagement seiner ehrenamtlichen Mitglieder vor Ort. 11.000 Menschen engagieren sich bundesweit im ADFC, etwa 300 davon in Sachsen. Sie organisieren Radtouren, kommen mit Politikern ins Gespräch und tragen mit unzähligen Aktionen dazu bei, dass die Bedingungen für Rad fahrende Menschen zunehmend besser werden. Wenn Sie sich engagieren möchten, können Sie entweder mit einer unserer Ortsgruppen in Kontakt treten oder sich per E-Mail bei uns melden.

    Sie haben keine Zeit für ehrenamtliches Engagement, möchten den ADFC aber trotzdem unterstützen? Auch das ist kein Problem!

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  • Ich plane eine Radtour. Was empfiehlt der ADFC?

    Im ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ finden Sie für Ihre Reiseplanung mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland. Die Qualität touristischer Radrouten ist in Deutschland noch sehr unterschiedlich. Besonders hochwertige Routen zeichnet der ADFC als Qualitätsrouten aus. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne ist auf den ersten Blick erkennbar, mit welcher Qualität man bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen kann. Außerdem zertifiziert der ADFC fahrradfreundliche Unterkünfte mit dem Bett+Bike-Siegel. Hier sind Sie Reisende auf dem Rad immer gern gesehen!

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass man auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen wird. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls Pflicht. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorn und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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